Konzert
Perfektomat und der Retrogott © Klingenbiel
Ausverkauft: Perfektomat und der Retrogott
Das Konzert ist ausverkauft - es wird keine Abendkasse mehr geben.
Album Release "Zeit Hat Uns"
Auch wenn Dendemann einmal sagte, „Hip Hop ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt“, haben es sich Perfektomat und der Retrogott bei ihrer Platte „Zeit Hat Uns“ nicht nehmen lassen, ein Cross-Kitchen-Feuerwerk zu veranstalten, welches die Gaumen wahrer Jazz-, Latin- und Hip Hop-Gourmets erfreuen wird.
Der Bassist Joscha Oetz hat schon immer gern einen Bogen zwischen Teo Macero, Miles Davis, Grandmaster Flash und Steve Coleman gespannt. Nach Zusammenarbeiten mit Spoken Word Künstler:innen wie den The Able Minded Poets aus San Diego und Musiker:innen aus dem Dunstkreis des Trummerflora-Kollektivs folgte das Projekt Independencia mit dem Aktivisten und MC Pedro Mo sowie dem Literaten Miguel Idelfonso.
Als Joscha Oetz nach Möglichkeiten suchte, die Kombination von Jazz, lateinamerikanischen Rhythmen und Hip Hop auch im deutschsprachigen Raum zu realisieren, stellte der Schlagzeuger Niklas Wandt den Kontakt zu Kurt Tallert alias Retrogott her.
Retrogotts Diskographie umfasst Projekte mit Produzent:innen, DJs und MCs aus den USA, Kuba und Chile. Der Ansatz, die Wortkunst über Landes-, Sprach- und Genregrenzen hinweg zu betreiben, ist dem MC, der Jazz ohnehin als das musikalische Mutterschiff im Hip Hop-Universum begreift, nicht neu. Neu ist allerdings, dass auf „Zeit Hat Uns“ ein bisher nur selten erprobter Spoken-Word-Flow dominiert, der eher an Vorbilder wie Last Poets und Gil Scott Heron als an Big Daddy Kane und Kool Keith anknüpft. Auch im Rückgriff auf die Lyrik von Heinrich Heine und Prosa von Simone Weill wirkt diese neue Facette des Retrogotts mit der Musik von Perfektomat organisch zusammengewachsen.
Mit einer gehörigen Portion afro-peruanischer Perkussion aus der Hand von Laura Robles (Cajón, Congas) ist das, was aus der Küche von Perfektomat und der Retrogott kommt, mehr Cazuela als Eintopf. In der Fusion mit Daniel Schröteler am Schlagzeug nähern sich traditionelle Rhythmen des Landó, Festejo und der Marinera und experimentierfreudige/vertrackte Jazz- und Funkgrooves an.
Mit Nils Tegen (Klavier/Keyboards) und Niels Klein (Saxophone) arbeitete Bassist Joscha Oetz bereits Ende der 90er Jahre zusammen, anlässlich seines Tonträger-Debüts „The Loonators“. Siebter im Bunde ist der Gitarrist Norbert Scholly, der von zurückgelehnten Jazz-Riffs bis hin zu psychedelischem seine ganz eigenen Zutaten beiträgt.
Mit dem titelgebenden Song „Zeit Hat Uns“ feiert Joscha Oetz sein Debüt als Texter. In der Zeit des Abschieds von einem nahestehenden Menschen und inspiriert durch den Roman „There, There“ des First Nation Autors Tommy Orange, entstand die lyrische Auseinandersetzung mit dem Tod. Im Roman erhält der todkranke Onkel den etwas unbeholfenen Rat des Neffen: „Habe Mut, wir haben Zeit“, woraufhin jener erwidert: „Nein - Zeit hat uns“. Die in dieser Aussage ausgedrückte Ohnmacht des Menschen gegenüber der Zeit verstehen Joscha Oetz und Kurt Tallert, die gemeinsam an dem Song-Text arbeiteten, nicht nur als Einschränkung, sondern als Einladung zu gelebter Offenheit anstelle vollständiger Kontrolle. Auf dieser Grundlage konnten hier sieben facettenreiche Musiker:innen diverseste Zutaten zu einer flavor-geladenen Kreation vereinen, die weit über den Rand des Plattentellers hinüberschaut.
Kurt Tallert aka. Retrogott (vocals), Joscha Oetz (double bass, compositon), Laura Robles (cajon, congas), Niels Klein (saxophone), Nils Tegen (piano, keyborads), Norbert Scholly (guitar), Daniel Schröteler (drums)
Jazz, HipHop, Spoken Word
Konzertsaal Beginn 20:00 Einlass 19:30
18 €/12 € erm. Vorverkauf Bitte beachten: Im Vorverkauf können je nach Anbieter Gebühren anfallen. 20 €/14 € erm. Abendkasse
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